Azoren
Die Azoren sind eine Gruppe von portugiesischen Atlantikinseln. Die Azoren umfassen neun größere und mehrere kleinere Inseln, die 1369 km westlich vom europäischen Festland und 4382 km ostwärts von Nordamerika liegen. Die kürzeste Entfernung zum nordamerikanischen Festland beträgt 2342 km. Die Azoren zu deutsch: Habichtsinseln) sind eine Gruppe von portugiesischen Atlantikinseln (Hauptinsel Sao Miguel). Die Azoren umfassen neun größere und mehrere kleinere Inseln, die 1369 km westlich vom europäischen Festland (Cabo da Roca) und 4382 km ostwärts von Nordamerika (US-Bundesstaat Virginia) liegen. Die kürzeste Entfernung (Insel Flores) zum nordamerikanischen Festland (Neufundland in Kanada) beträgt 2342 km. Verwaltungstechnisch bilden die Azoren zusammengefasst eine autonome Region Portugals und gehören somit zur Europäischen Union.
Die neun großen Inseln werden in drei Gruppen unterteilt:
- Grupo Ocidental (nordwestliche Gruppe): Corvo und Flores.
- Grupo Central (zentrale Gruppe): Faial mit der Inselhauptstadt Horta, dem Hauptanlaufpunkt für Atlantiküberquerer, Pico mit Hauptort Madalena, Sao Jorge, Graciosa und Terceira. Hauptstadt von Terceira ist das als Weltkulturerbe anerkannte Angra do Heroismo, das nach dem Erdbeben von 1980 wiederaufgebaut wurde.
- Grupo Oriental (südöstliche Gruppe): Santa Maria, die Formigas eine unbewohnte Inselgruppe, und Sao Miguel, die größte Insel (Hauptinsel) der Azoren, deren Hauptstadt Ponta Delgada zugleich Hauptstadt des gesamten Archipels und auch unter anderem Hauptsitz der auf mehreren Inseln angesiedelten Universität der Azoren ist.
Der gleichnamige Vulkan auf der Insel Pico ist mit 2351 m die höchste Erhebung Portugals. Alle Inseln des Archipels sind vulkanischen Ursprungs. Nur die älteste der Inseln, Santa Maria, weist zusätzlich Sedimentgesteine auf.
Die Azoren sind durch ein ozeanisch-subtropisches Klima geprägt. Die Lage inmitten des Atlantischen Ozeans sorgt dafür, dass Jahreszeiten und Temperaturextreme sehr ausgeglichen sind, d. h. für die Breitenlage sehr milde Winter und nicht so heiße Sommer. Zudem sind die Luftmassen aufgrund des langen Weges über dem offenen Ozean relativ feucht. Zugleich befinden sich die Inseln während des größten Teiles des Jahres unter dem Einfluss der subtropischen Hochdruckzone. Das Azorenhoch, dem Volksmund oft bekannter als die Inseln selbst, ist dabei keinesfalls durch beständigen Sonnenschein geprägt. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit entstehen häufig, aber nicht immer, tiefe, mal geschlossene, mal aufgelockerte Wolkenschichten (Passatwolke). Anders als z. B. im Falle der Kanaren oder Madeira ist die Windrichtung auf den Azoren aber nicht vorherrschend aus Nordost, sondern wechselnd; manchmal gibt es aufgrund einer Lage mitten in der Hochachse auch sehr schwache Winde. Generell bringen diese tiefen Wolken keinen oder nur sehr schwachen Niederschlag.
Die Inseln liegen mit 36 bis 40 Grad geographischer Breite wesentlich nördlicher als Madeira und die Kanaren und können daher ganzjährig von Tiefausläufern erreicht werden. Im Hochsommer herrschen etwa 50 % Sonnenschein und vorwiegend trockene Bedingungen vor. Ab September nimmt der Tiefeinfluss jedoch an Häufigkeit zu, mitunter geraten die Inseln auch in den Randeinfluss von alternden tropischen Stürmen; selten, etwa einmal pro Jahrzehnt, überqueren Reste von Tropenstürmen sogar unmittelbar die Inseln und können dort für starke Winde und intensive Niederschläge sorgen. Der „Azorenwinter“ zwischen Dezember und April erinnert eher an den September in Mitteleuropa: er kann sowohl durch relativ ruhige, milde Hochdrucklagen wie auch durch intensives Westwetter mit heftigen Stürmen, Regenfronten, Gewitter etc. geprägt sein. Vielfach dominiert den ganzen Monat über entweder das Hoch oder der Tiefdruckeinfluss. Tiefdruckgeprägte Wintermonate können extrem regenreich sein (bis zu 300 mm), hochdruckgeprägte dagegen trocken verlaufen.
Das Klima auf der westlichst gelegenen Insel Flores ist wesentlich wolken- und regenreicher als auf der östlich gelegenen Insel Santa Maria. Flores hat ca. 1600 Sonnenstunden (etwa wie im Ruhrgebiet), Santa Maria ca. 1900 Stunden (etwa wie im Oberrheingraben). Die Niederschläge variieren zwischen 900 mm auf Santa Maria (auch etwa wie im Ruhrgebiet) und rund 1500 mm auf Flores (etwa wie im Berchtesgadener Land). Besonders signifikant ist der Unterschied im Sommer, wo Santa Maria oft trocken bleibt und damit dem mediterranen Klima ähnelt, während Flores öfter Regenschauer bekommt und damit bei den sehr hohen Temperaturen in Tieflagen schon fast feucht-tropisch anmuten kann.
Auf den Azoren leben insgesamt 245.766 Einwohner, die überwiegend portugiesische Staatsbürger sind. Sie sind zu 95 Prozent römisch-katholisch.