Italien
Italien (amtlich Italienische Republik; italienisch Repubblica Italiana, Kurzform Italia) ist eine parlamentarische Republik in Südeuropa; seine Hauptstadt ist Rom. Das italienische Staatsgebiet liegt zum größten Teil auf der vom Mittelmeer umschlossenen Apenninhalbinsel und der Po-Ebene sowie im südlichen Gebirgsteil der Alpen. Der Staat grenzt an Frankreich, die Schweiz, Österreich und Slowenien. Die Kleinstaaten Vatikanstadt und San Marino sind vollständig vom italienischen Staatsgebiet umschlossen. Neben den großen Inseln Sizilien und Sardinen sind mehrere Inselgruppen vorgelagert.
Italien ist Gründungsmitglied der Europäischen Union, des Europarates, der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM). Das Land ist Mitglied der G7, der G20, der NATO, der Vereinten Nationen (UNO), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeiten und Entwicklung (OECD), der Welthandelsorganisation (WTO) und der Lateinischen Union.
Italien zählt laut Index der menschlichen Entwicklung als Industriestaat zu den höchstentwickelten Ländern der Erde. Gemessen am nominalen Bruttoinlandsprodukt verfügt es über die achtgrößte Volkswirtschaft der Welt. Das Land genießt einen hohen Lebensstandard sowie Bildungsgrad und besitzt eine der höchsten Lebenserwartungen. Als eines der meistbesuchten Länder der Welt empfängt Italien rund 51 Millionen ausländische Touristen pro Jahr.
Das Gebiet der heutigen „Repubblica Italiana“ war in der Antike die Kernregion des Römischen Reiches mit Rom als Hauptstadt. Die heute italienische Toskana war das Kernland der Renaissance. Seit dem Risorgimento besteht der moderne italienische Staat. Zuerst bestand von 1861 bis 1946 unter der Herrschaft des Hauses Savoyen das Königreich Italien, welches rapide industrialisiert wurde, 1878 zur Großmacht aufstieg und ab den 1880er Jahren ein Kolonialreich in Nord- und Ostafrika errichtete. Die kostspielige Teilnahme am Ersten Weltkrieg von 1915 bis 1918 führte zwar zur Vergrößerung des Staatsgebietes, aber auch zu schweren sozialen Unruhen und ebnete den italienischen Faschisten unter Benito Mussolini den Weg zur Macht. Das faschistische Regime herrschte von 1922 bis 1943/45 über Italien und führte das Land 1940 auf der Seite der Achsenmächte in den Zweiten Weltkrieg. Die Kriegsniederlage führte zum Verlust der Kolonien und zu vergleichsweise geringfügigen Gebietsabtretungen an die Nachbarstaaten. Im Juni 1946 beendete eine Volksabstimmung die Monarchie und es kam zur Ausrufung der heutigen Italienischen Republik.
Italien ist in 20 Regionen untergliedert, von denen fünf autonome Regionen mit Sonderstatut sind. Die Regionen ihrerseits sind in Provinzen bzw. Metropolitanstädte unterteilt.